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Um einen Fuß in die Tür zu bekommen

Immo Eyser, Paris im Mai 2020

Die Schwelle

Die erste Berührung mit der Schwelle bemerke ich beim Setzen des Kreuzes auf dem Formular. Die für mich möglichen Ausgangsgründe sind Einkaufen oder Sport. Und selbst hier ist die Wahl von der Tageszeit abhängig. Einkaufen zwischen 10 und 19 Uhr, Sport ab 19 Uhr. Meistens setze ich das Kreuzchen entsprechend der Tageszeit, ohne weiter darüber nachzudenken. Wissend, dass es sich um ein Pro-forma-Motiv handelt, ist mir dieses mittlerweile automatische Ankreuzen aber doch irgendwie unheimlich. Und so stellt sich mir die Frage, ob dieser sich wiederholende Vorgang nicht doch Einfluss auf mich, beziehungsweise auf die Entscheidungsinstanz in mir haben könnte. Schärft es die dieser Instanz zugehörigen Werkzeuge oder stumpfen sie durch diese Scheinentscheidungen ab? Und wenn sie abstumpfen, was ich glaube, wie kriege ich die Dinger nach 127 gesetzten Kreuzchen wieder scharf?

Der Schritt aus dem Bildhaueratelier, in dem wir während des einjährigen Stipendiums in der Cité Internationale des Arts in Paris wohnen, bringt mich auf einen asphaltierten Innenhof, der als Parkplatz genutzt wird. Mit dem Rücken zur Wand stehe ich vor einem sechsstöckigen Gebäude, welches der Grundform nach, einem auf der Seite liegenden, 90 Meter langen Schuhkarton gleicht. Nach rechts mich wendend, laufe ich für etwa eine Minute, oder fahre zehn Sekunden mit dem Rad, 70 Meter an fünf weiteren Ateliers, dem „Café des Arts“, zwei Eingängen und schlussendlich an der Rückseite der Rezeption vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich in etwa 20 Metern Entfernung weitere Ateliers. Mit dem „Parc Albert Schweitzer“ endet der lange Innenhof und ein ausreichend weiter Raum mit Bäumen tut sich auf. Der Blick kann ein wenig schweifen. Am Ende des 60er-Jahre-Gebäudes, direkt nach der Rezeption, geht es rechts um die Ecke in einen zwei Meter breiten Durchgang. Der merkwürdig eng wirkende Gang ist in ungefähr vier Metern Höhe mit fünf Etagen überbaut und nach links, hin zum Park, offen. Gelbliche, polierte Marmorplatten am Boden und graue an der Wand prägen die Atmosphäre. Jetzt sind es noch etwa zehn Meter bis zu dem zwei Meter fünfzig hohen Stahlstangentor. Um das schwere Fußgängertor öffnen zu können, muss der etwa zwei Meter entfernte und in die Marmorwand eingelassene Summerknopf aus Messing gedrückt werden. Um den Knopf herum ist der Marmor speckig. Nach dem Drücken muss man einen Augenblick warten, dann ist das knapp 80 Zentimeter breite Tor entriegelt und kann geöffnet werden. Manchmal klappt das Entriegeln nicht beim ersten Mal. Dann muss der schmierige Messingknopf noch einmal gedrückt werden. Mit dem Fahrrad zwischen den Beinen tippele ich langsam rückwärts zu dem Knopf, drücke ihn erneut und bringe mich danach wieder in die Position, in der ich das Tor öffnen kann. Sobald das Tor entriegelt ist, greife ich es so weit oben wie möglich an einer der Vierkant-Stahlstangen, um es aufzuziehen. Der sich auf der Lackoberfläche angesammelte, klebrige Straßenstaub hat eine merkwürdige Konsistenz; stumpf und darunter schmierig. Die Entscheidung, ob es nicht trotz der Corona-Warnung besser wäre, den abgenutzten Handgriff des Tores zu benutzen, fällt schwer. Aber egal jetzt, auf dem Höhepunkt der Schwelle gilt es, nicht zimperlich zu sein; gleich ist es geschafft! Das schwere Tor jetzt noch so weit aufstoßen, dass es nicht zu stark gegen die schon angeschlagene Marmorkante knallt, aber auch nicht zu schwach, dass es beim Durchrollen an Bein oder Rad haut. Jetzt schnell durchrollen. Und dann bin ich am Anfang einer sich nach rechts erstreckenden, 80 Meter langen, überbauten Ladenzeile. Vor den Läden liegen nach Ladenschluss Obdachlose. Seit dem Lockdown gehen einige der bestimmt 30 Obdachlosen nicht mehr von ihren Schlafplätze weg. Auf der linken Seite beginnt nach einem Meter ein Gehweg aus Granitplatten. Auf dem Gehweg liegen immer wieder weggeworfene, angegessene und manchmal auch erbrochene Lebensmittel. Am Sockel des marmorverkleideten Pfeilers der Ladenzeile klebt Hundekot. Manchmal riecht es streng nach menschlichem Urin. Auf dem zu überquerenden Zebrastreifen der schmalen Kopfsteinpflasterstraße fließt an dem versenkten Bordstein häufig ein wenig Wasser. Am Anfang meiner Zeit hier in Paris habe ich etwa 15 Meter weiter vorne Kot in dem Rinnsal gesehen, der Geruch des nicht trocknenkönnenden Haufens brachte mich olfaktorisch an die Grenze. Er ist so stark, dass ich mich immer öfter für das räumlich engere, aber dafür geruchsfreiere Überqueren am Zebrastreifen entscheide.Doch einmal bin ich zu schnell durch das Rinnsal am Zebrastreifen gefahren und da ist mir ein dicker Spritzer von dem Wasser durch die Sandale auf den Fuß gekommen. Seitdem fahre ich immer ganz langsam auf die Straße. Auf der anderen Seite der schmalen Kopfsteinpflasterstraße fließt kein Wasser. Jetzt nur noch über das Gitter des Abluftschachtes der Metro-Station Pont Marie. Die von unten herauf geblasene, abgestandene und muffig warme Luft ist nicht mehr schlimm, sie markiert das Ende der Schwelle. Zwei Zustände prägen, je nach Uhrzeit, hier den Raum. Entweder Leere, fast keine Menschen auf den Gehwegen. Oder Horden von Joggern, die sich prustend auf den schmalen Gehwegen und in den engen Gassen aneinander vorbeidrängen. Bis 19 Uhr einkaufen, ab 19 Uhr Sport. Mit oder ohne Jogger, egal, ich sehe Notre-Dame, die Seine und viele Brücken; jetzt ich bin auf einem guten Radweg.

Spätestens jedoch nach der ersten Kontrolle muss ich erkennen, dass der Raum hinter der überwundenen Schwelle eher dem Niemandsland einer Grenzanlage entspricht. Freiheit und die aus ihr resultierende Sicherheit sind auf eine merkwürdige Weise eingeschränkt, aufgehoben, mit einem bleiernem Mantel bedeckt, nicht spürbar, nicht anwesend, für mich nicht mehr greifbar.

Diese Wirkung des Außenraums hat das Potential, mich lahmzulegen, mich so zu beeindrucken, dass mein Freiraum eng wird. Ich spüre, wie das feine Zusammenspiel von innerer Freiheitsmöglichkeit und äußerem Freiraum gestört ist. Jetzt nur nicht einknicken! Jeder Versuch zählt und wird belohnt. Scheitern zählt doppelt. Verdrängen geht auch, hilft aber nicht. Die subtile Wirkung der Polizeikontrollen auf die Atmosphäre ist kaum wahrnehmbar. Ich versuche, das repressive Auftreten der Polizei zu entschlüsseln, in die einzelnen Personen zu schlüpfen, so viel wie möglich wahrzunehmen von dem, was da geschieht. Um im Inneren Raum zu schaffen. Um einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Die Regeln

Es sind die letzten Tage vor der angekündigten Lockerung der Ausgangssperre, die ablaufen. Es scheint, als ob ich mich an den Zustand gewöhnt hätte. Ganz am Anfang der Ausgangssperre war ich, regelkonform, die eine erlaubte Stunde pro Tag draußen, schnell erhöhte ich die Zeit auf zwei bis drei Stunden, mittlerweile sind es aber auch mal vier Stunden pro Tag. Immer darauf achtend, einen Ausweis, eine perfekt ausgefüllte Attestation bei mir zu haben, und, ganz wichtig, die eine Stunde pro „Zettel“ nicht zu überschreiten. Die Attestation ist ein Formular mit Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnort, Beweggrund sowie Datum, Ort und Uhrzeit der Unterschrift. Im Zeitraum zwischen 10 und 19 Uhr achte ich darauf, eine Packtasche am Gepäckträger zu haben, die am besten mit einem Alibi-Lebensmittel bestückt ist. In der Zeit zwischen 19 und 10 Uhr ist sportliche Betätigung erlaubt. Das heißt, nicht auf einer Bank an der Seine sitzen, keine Pausen, mindestens Gehen. Wir wurden schon von einer Polizeistreife aufgefordert weiterzugehen, sitzen sei nicht erlaubt! Und dann ist da noch der Kreis mit dem Radius von einem Kilometer um das Gebäude der Cité Internationale des Arts, in der Rue de l´Hôtel de Ville 18, über den ich nicht hinaus darf. So sind mittlerweile die seit Mitte März peu à peu immer schärfer gewordenen Regeln der Ausgangssperre. Bei Missachtung dieser Regeln sind 135 € Strafe zu zahlen, bei Wiederholung werden 1500 fällig.

Wenn ich mich an diese Regeln halte, kann ich raus. Dann komme ich über die unsichtbare Schwelle, die sich um das Studio 8-007 gebildet hat und versuche, das fast autolärmfreie Paris zu genießen. Eine Schwelle, die je nach Gemütsstimmung höher oder tiefer sein kann. Es reizt mich, diese Schwelle zu nehmen und dabei meinen Gemütszustand zu erleben, aber mehr noch, mich diesem Wahnsinn nicht zu unterwerfen. Nicht rausgehen ist keine Option. Es scheint mir wie eine Unfreiheit, mich nicht unterwerfen zu können.

Viele der hier in der Cité des Arts gebliebenen Künstler und Künstlerinnen gehen nicht mehr raus. Sie nutzen den großen Hinterhof für unterschiedliche Betätigungen und verlassen das Areal nur, um einzukaufen. Im Gespräch zeigen sich einige über mein häufiges Rausgehen und mein Verhalten verwundert und bemerken dabei, wie sich ihr Wille zum Rausgehen verändert hat. Es ist für mich direkt nachvollziehbar, sich dieser subtilen Repression nicht aussetzen zu wollen. Irgendwie erst mal ein gesundes Verhalten in einer extremen Situation.

Die Kontrolle

Eigentlich ist es friedlich, die besten Voraussetzungen für Alles: die Sonne scheint, ein leichter Wind geht und es ist sehr ruhig. Die wenigen Menschen genießen trotz der bedrückenden Situation die wärmende Aprilsonne und leben den Moment. Die friedliche Atmosphäre ist beeindruckend. Von der Ile de la Cité auf die Ile Saint Louis schauend, sehe ich am Ufer eines dieser grauen Gummischnellboote. Ein Polizist steht am Steuer, er trägt eine schwarze Uniform, die denen von Spezialeinheiten gleicht. Der zweite Polizist, am Ufer stehend und ebenso in schwarzer Uniform, ist gestikulierend einer Frau zugewandt. Ein weiterer Polizist steht, das Umfeld beobachtend und den Kontrollvorgang sichernd, in etwa fünf Metern Abstand zu der Frau. Mittlerweile sind Passanten und Passantinnen auf der Brücke, die die beiden Inseln verbindet, stehen geblieben und beobachten die Kontrolle aus sicherer Entfernung.

Als die Frau dem kontrollierendem Polizisten die Attestation geben will und ihm dabei einen Schritt näher kommt, schnellt dieser zurück und macht ihr mit ausgestrecktem Arm unmissverständlich klar, stehen zu bleiben und Distanz zu halten. Die Frau schreckt zurück und bleibt verunsichert stehen. Gestikulierend befiehlt er ihr, das Formular auf den Boden zu legen. Die Präzision der Anweisung zeigt sich durch das langsame Gestikulieren des Polizisten, aber mehr noch in der nun folgenden Ausführung, welche die Frau unterwürfig vollzieht. Die Situation gleicht einer Entwaffnung. Wie ein gestellter Krimineller, der die Übermacht der Polizei erkannt hat und dann, ganz langsam und nur nach Aufforderung, seine Waffe unterwürfig vor sich auf den Boden legt, um von den Polizisten überwältigt werden zu können. Die Frau muss das Blatt mit einem Stein beschweren, damit der Wind es nicht wegweht. Als die Attestation auf dem Boden liegt, fordert der Polizist sie, wieder mit ausgestrecktem Arm, auf, sich von dem Papier zu entfernen. Die Frau weicht langsam zurück und nachdem sie sich etwa zwei Meter entfernt hat, nähert sich der Polizist und liest, vornübergebeugt, ohne das Papier zu berühren. Dann folgt eine von Gesten unterstützte Ansprache des Polizisten. Nachdem die beiden Polizisten wieder in das Schnellboot gesprungen und mit hoher Geschwindigkeit weggefahren sind, steht die Frau noch eine Weile wie angewurzelt da, bevor sie die Attestation aufhebt und zu dem Kinderwagen geht, der etwa fünf Meter hinter ihr steht.

Ich bin ergriffen von der Wirkmacht, die die Polizisten in der Situation entfaltet haben. Ich habe den Eindruck, bei der Kontrolle ging es viel mehr um die stehengebliebenen Passanten als nur um die Frau. Die 15 Mal, die ich kontrolliert wurde, waren nicht so spektakulär, doch es waren auch immer mindestens drei Polizisten, eher aber fünf, manchmal sogar noch mehr beteiligt. Unter der Anspannung der Kontrolle stehend, war für mich eigentlich nur die starke Fokussierung durch den kontrollierenden Polizisten erlebbar. Das Sichern der Kontrolle sowie die Beobachtung des Umfeldes durch weitere Polizisten waren für mich als Betroffener kaum merkbar. Nur durch das Beobachten als Außenstehender, aus sicherer Entfernung, kann ich das strategische Vorgehen erkennen.

Die Erinnerung

Die Regeln und Kontrollen der Ausgangssperre hier in Paris erinnern mich an meine Zeit im Internat. Dort wurden wir mit fragwürdigen Methoden erzogen. Auf Ordnung und Hygiene wurde besonders geachtet. So mussten wir vor dem Essen häufig unsere Hände vorzeigen und durften erst nach bestandener Kontrolle in den Speisesaal. Irgendwann wurde zusätzlich zur Sichtkontrolle auch noch an den Händen gerochen. Sauber allein reichte nicht mehr, es musste auch noch Seife zu riechen sein.

So war es für uns auch nicht weiter verwunderlich, als wir eines Morgens vor dem Frühstück den Erzieher anhauchen mussten, um die durchgeführte Mundhygiene kontrollieren zu lassen. Das Kontrollkriterium war der Mentholgeruch der Zahnpasta im Atem. Alle 16 Internatsschüler dieser Gruppe mussten sich den Kontrollen unterziehen. Wir haben das so hingenommen und die Kontrollen nicht hinterfragt. Irgendwann haben wir uns an den Zustand der Machtlosigkeit, ohne ihn als solchen benennen zu können, gewöhnt. Und uns fraglos weiteren Maßnahmen unterworfen.

Natürlich fand ich schnell heraus, dass mit einer geringen Menge Zahnpasta der notwendige Menthol-Effekt auch ohne das Putzen der Zähne herzustellen war. Ich glaube alle, selbst die Erzieher, wussten um diesen kleinen Trick, der, wenn die Zeit knapp war oder wenn man keine Lust hatte, sich die Zähne zu putzen, angewandt wurde. Man hätte denken können, dass mit der Kenntnis oder der Ahnung dieser einfachen Umgehbarkeit des Ertappt-Werdens über eine Änderung der „pädagogischen“ Maßnahme nachgedacht werden würde. Doch die sporadischen Atemkontrollen hörten nicht auf. Stattdessen kamen andere Maßnahmen hinzu, die das Machtgefüge weiter festigten. So wurden Schuhe im Schuhregal, deren Schleifen nicht geöffnet waren, vor die Haustür geworfen. Vor dem Herauswerfen hatte der Erzieher aber noch die Schnürsenkel komplett herausgefädelt. Das Wiedereinfädeln der Schnürsenkel war nicht schlimm, beschämend war, sich der Macht des Erziehers unterwerfen zu müssen. Ich merkte gar nicht, wie in mich langsam ein Gefühl überging, ein schlechter, ein nicht vertrauenswürdiger Mensch zu sein, der kontrolliert werden musste.

Und im Nachhinein denke ich, was haben diese Erzieher alles unternommen, um uns zu disziplinieren; sich am Morgen von sechzehn 11- bis 18-jährigen Teenagern anhauchen zu lassen oder an muffigen Turnschuhen rumzufingern. Wie kommt man auf so eine Idee? Vielleicht irgendein Tick mit Gerüchen. Oder aber, um durch das Beschämende, das Aufwändige, den Kontrollen ein Gewicht, eine vermeintliche Notwendigkeit zu verleihen. Eine Notwendigkeit, die zeigen soll: Das muss ich machen, weil du nicht vertrauenswürdig bist, weil du zu kontrollieren bist, weil du nicht gut bist! Und unsere Kontrolle wird dir helfen gut zu werden.

Die Überwachung

Heute, im Mai 2020, hier in Paris bin ich immer wieder fasziniert und zugleich beängstigt von der großen Polizeipräsenz auf den Straßen. Der Staat hat scheinbar alles zum Einsatz gebracht, um die Kontrolle zu behalten: Streifenwagen, Motorräder, Fahrräder, Motorroller, Pferde, Fußstreifen, Boote auf der Seine, sogar uniformierte Polizisten auf Inlineskatern habe ich im Einsatz gesehen. Und immer wieder Polizisten in Zivil, die sich kurz vor einer Kontrolle die neonrote Police-Armbinde überzogen. Einmal haben wir auf dem Place de l´Hôtel de Ville eine Drohne gesehen, die ob ihrer Größe eher einer Institution als einer Privatperson zuzuordnen war. Als wir stehen blieben, um die Drohne genauer ins Auge zu fassen, blieb auch sie, schwebend, in der Luft stehen. Eine in der Luft stehende Drohne ist faszinierend, fast hypnotisierend. Die Vorstellung, dass in diesem Moment über die Bordkamera Bilder an eine Gesichtserkennungssoftware übermittelt werden könnten, die dann unsere biometrischen Daten erfasst, speichert und selbstverständlich wiedererkennt, ist nachhaltig schockierend. Als wir weiter gingen, stand die Drohne noch einen kurzen Moment in der Luft und schwebte dann davon. Wir trauten uns kaum, ihr hinterher zu sehen. An die Überwachungskameras, die hier an sehr vielen Orten hängen, will ich da gar nicht erst denken. Hinzu kommen noch die Soldaten, die, mit Maschinengewehren vor der Brust und mit militärischer Disziplin ein etwa vier mal vier Meter großes Quadrat bildend, langsam durch die Stadt patrouillieren. Ich habe gehört, dass diese Formation eingenommen wird, wenn Soldaten durch ein feindliches oder vermintes Gebiet gehen.